Assassin's Creed: Black Angel
in Geschichten 23.05.2011 20:12von ninja-girl • master of time | 650 Beiträge
Eine Fan-fiction von mir...
Prolog: City of Ashes
Alles war durch den Schleier der Asche grau geworden, grau und trostlos. Sogar der Himmel, welcher am Vortag noch blau und strahlend war, schien nun grau und ausgebrannt und war von schweren Wolken verhangen.
Stille lag wie ein Leichentuch über der einst so lebhaften und fröhlichen weißen Stadt, nur gelegentlich wurde das Tuch von Schluchzen und Wehklagen leicht angehoben, um das Gesicht der Toten darunter zu betrachten, ehe es wieder hinab sank und sich über die ersterbende Stadt legte.
Hier und da schwelten noch einige kleine Feuer und die Wände der Häuser, die einst weiß und cremefarben gelb waren, waren nun braun und schwarz vom Ruß und teilweise in sich zusammengebrochen.
Durch diese Trümmer stolperte ein verzweifelter, hellhäutiger Mann, dessen nun verschmutztes blondes Haar an der schweißnassen Stirn klebte und in dessen blauen Augen sich Furcht, Trauer, Ungewissheit und Müdigkeit wieder spiegelten. Seine Rufe zerrissen das Leichentuch der Stille; immer und immer wieder rief er den Namen seiner kleinen Tochter, die er während der Massenpanik aus den Augen verloren hatte. Noch am Morgen desselben Tages war es hier nur halb so schlimm gewesen. Die Templer hatten die Stadt schon in der Hand gehabt, sogar schon eine ganze Zeit, aber das hatte den Schweinen wohl nicht gereicht: Ein hochrangiger Templer namens Andreas (ein sehr sadistischer Rassist) hatte durchgerungen, den Sultan und seine Familie öffentlich hinrichten zu lassen. Während die meisten der Stadtbewohner gekommen waren, um ihre geliebten Herren zu verabschieden, hatten die Templer die Tore der Stadt verriegelt und ein Feuer gelegt…
Und diese graue Ruine war nun das Ergebnis dieser grausamen Tat.
Wütend trat der Mann einen glühenden Holzscheit zur Seite. Hätte er doch bloß auf seine Frau gehört und wäre am Tage davor geflohen, zusammen mit Salome, ihrer kleinen Tochter, die er nun verloren hatte. Schließlich kam er auf einen großen, quadratischen Platz, welcher einmal der Markt - und Kundgebungsplatz gewesen war, nun aber – wie alles andere auch – grau und trostlos schien. Hier war es sogar noch schlimmer als in der restlichen Stadt, denn hier wurden zuvor der Sultan, seine Eltern, Kinder, Frau und Schwester hingerichtet…das Podest, worauf dies statt gefunden hatte, war zwar angekohlt, aber stand immer noch, nur die Leichen waren verschwunden. Der Mann musste wegschauen, zu grausam war die Erinnerung… Hier und da kauerten einige schmutzige Gestalten schluchzend, jammernd und klagend über den Leichen, die am Boden lagen. Plötzlich horchte er auf: War da nicht gerade das Wimmern einer Kinderstimme zu vernehmen? Bloß aus welcher Richtung? Der Mann horchte noch einmal. Da war es wieder, er erkannte es sofort. Das klagende Geräusch kam aus der Richtung des Podests. Er stürzte zum Podest, und darunter sah er sie: seine kleine Tochter, wie sie wimmernd und weinend ihre Knie umschlang. „Salome! Sal!“ rief der Mann, eine Spur Erleichterung lag in seiner Stimme, und stürzte zu ihr.
Ihr Kleid war von Staub bedeckt, ihr Gesicht verquollen und tränenverschmiert mit geröteten Augen und ihre Haare waren ganz zerwühlt. Als das Mädchen die Stimme ihres Vaters hörte, sah es kurz auf, und sofort presste der Mann das Mädchen an sich, als wäre dies die erste und letzte Umarmung von Vater und Kind. Der Vater schien selbst den Tränen nahe, doch seine Tochter, Salome, brach nun in markerschütterndes Schluchzen aus. „…M-mutter…s…sie haben…tot…“ stammelte sie, und ihr Vater umarmte sie noch mehr. Diese Trauer seines einzigen Kindes und der Schmerz, der darin lag, brannten ihm selbst eine tiefe Wunde ins Herz, aber er verbot es sich, auch anzufangen zu weinen. Jetzt musste er seine kleine Sal beruhigen und trösten. „Sch-Sch-„ machte er, „-Ich weiß.“, „sorge dich nicht, ich bin ja da…“ fügte er hinzu. Das Holz über ihnen knackte bedrohlich, das Podest hatte wohl doch etwas mehr abbekommen. So nahm der Vater seine kleine Tochter und trug sie von dem Podest weg, und das keine Sekunde zu früh, denn kaum waren sie drei Schritte weiter, gab es ein weiteres Knacken, dann ein Ächzen und schließlich sackte die Holzkonstruktion in sich zusammen. Der Mann drehte sich noch einmal um. Auf einigen Bruchstücken, die einmal die Plattform gebildet hatten, konnte man immer noch die Blutflecken erkennen. Heiße Tränen liefen dem Mann über sein Gesicht, aber er schluchzte nicht. Seine Frau, die Schwester des Sultans, hätte ihm nicht diesen Kummer bereiten wollen. Aber wie könnte er auch den Schmerz vergessen? Ihr letzter Blick, der trotz aller Müdigkeit, Erschöpfung und Schmerzen etwas Stolzes, Entschlossenes und Erhabenes hatte, und wie sie Salome und ihm ein letztes, schwaches Lächeln entgegenbrachte.
Der Mann sah auf seine Tochter, die er immer noch trug. Auf einmal erschrak er, doch dann lächelte er sie an. Denn sie hatte aufgehört zu weinen und nun lag in ihrem durch Trauer verschleierten Blick genau die gleiche, stolze und erhabene Entschlossenheit, die er bei seiner Frau immer so bewundert hatte, und tief in seinem Herzen wusste der Vater, welchen Entschluss seine Tochter getroffen und welchen Weg sie damit beschreiten würde…
Kapitel 1: The Shadow of Moon
Es war eine klare und kühle Vollmondnacht, eine dunkle Gestalt saß auf dem dach des Glockenturms und zeichnete sich gegen den Mond ab. Ihr Körper war von einem Umhang verhüllt und das Gesicht verbarg sich hinter der tief ins Gesicht gezogenen Kapuze. So beobachtete die Gestalt stumm die Straßen, die aufgrund des Mondlichts hell erleuchtet waren. Und dank ihrer guten Sehkraft – besonders im Dunkeln – erkannte sie jeden Menschen, der sich bewegte, sogar die Art, wie die Bewegungen abliefen. Eine Weile amüsierte sich die Gestalt also damit, die zwielichtigen Bürger und Verbrecher zu beobachten, bis die Glocke einen kräftigen Schlag tat und die Gestalt aufschreckte. Als der zweite Schlag ertönte, war die Gestalt verschwunden und tauchte erst wieder auf, als sie plötzlich aus einer Nebengasse auf die breite Hauptstraße bog, die direkt zum Marktplatz führte. Um diese Zeit tummelten sich dort nämlich die ganzen zwielichtigen und dubiosen Gestalten und handelten mit verbotener Ware. Hier waren auch ab und an einige Kreuzritter anzutreffen, die Besorgungen zu erledigen hatten.
Und hier würde auch er anzutreffen sein: Adnan der Mächtige. Zumindest nannte er sich selbst so, und es lag sogar ein Stückchen Wahrheit darin, denn er war einer der bekanntesten und mächtigsten Schwarzmarkthändler (wenn auch nicht der allermächtigste), die im Orient anzutreffen waren. Er half immer dem Meistbietenden, und in diesem Falle waren es die verhassten Tempelritter und ihre Verbündeten, die er unterstützte.
Und eben dieser Adnan war die Zielperson der dunklen Gestalt, die mittlerweile auf dem Marktplatz angekommen war und sich erst einmal ein Bild von der Situation machte: Auf dem großen, rechteckigen Platz standen einzelne Karren, auf denen die Waren auslagen. Interessierte Grüppchen standen drum herum, während der Karrenbesitzer die Ware erklärte. In einigen finsteren Ecken standen vereinzelte Pärchen, die wahrscheinlich gerade eine Warenübergabe vollführten. Sie selbst fiel hier gar nicht so auf, höchstens durch den Umstand, dass sie alleine kam. Die Gestalt strebte die Mitte des Platzes an, auf der sich das Bild umkehrte: Anstatt dass die „Kunden“ hier dem Händler zuhörten, der seine Ware anpreiste, standen hier die Händler um einen einzelnen „Kunden“ und versuchten, ihm ihren Schund anzudrehen.
Dieser als „Kunde“ bezeichnete Mann saß auf dem gepolstertem Dach seiner Sänfte, links und rechts je zwei Leibwächter. Er selbst war von kleiner, rundlicher Gestalt, grinste gehässig und zwirbelte an seinem nach oben gedrehtem Schnurrbart. Wahrscheinlich war er gerade dabei, seine Einkäufe für die Kreuzschweine (so wie die Templer allgemein genannt wurden) zu erledigen.
Die schwarze Gestalt grinste in sich hinein. Zwei Leibwächter also. Ganz schön arrogant von ihm zu glauben, dass es eh keiner wagen würde, ihn anzugreifen. Sie schritt nun ganz gemächlich auf rafah zu, es gab keinen Grund zur Eile. Als die Gestalt wenige Meter von den Händlern entfernt war, aktivierte sie mit dem linken kleinen Finger einen Mechanismus, sodass eine Klinge an der Unterseite des Armschützers hervorschnellte, die unter der zur Faust geballten, linken Hand ca. zwanzig Centimeter hervorragte. Geschickt verbarg sie die Klinge unter dem Umhang, ehe sie am Rand der Menschenansammlung stehen blieb und Adnan noch einmal musterte. Er war durch und durch Ekel erregend: Kleine böse Schweinsäuglein stachen unter den wulstigen, buschigen Augenbrauen hervor, wenn er grinste, sah man einige goldene Zähne und wenn er lachte, seine ganzen löchrigen dazu. Zu dem stank er aus dem Mund und auch sonst war sein Geruch nicht sonderlich angenehm. Er hatte seinen Kopf kahl geschoren, sodass seine Glatze wie poliert im Mondlicht glänzte und sein Massiger Körper war in einen reich verzierten Kaftan gepresst worden. Ein Gefühl der Übelkeit kam in der dunklen Gestalt hoch, sodass sie wegschaute. Aber immer hin war sein massiger Hals, wenn man von den fetten Goldketten absah, frei, was die ganze Sache einfacher machen würde.
Die Gestalt ging auf Abstand, nahm zwei Schritte Anlauf und sprang auf das Dach der Sänfte, noch ehe die anderen wussten, was geschah. Sie hielt Rafah die Klinge an die Kehle, während sie ihn mit der rechten Hand runter auf die Sänfte drückte. Die Leibwächter wollten reagieren, doch die Gestalt fauchte: „Einen Schritt weiter, und er endet als Sieb!“. Also schreckten sie zurück und unternahmen nichts. Die Gestalt wandte sich nun wieder rafah zu, der vor Angst winselte. „Wem verkaufst du die Gifte?“, fragte sie zischend. Nun wollte er wohl noch das letzte Bisschen Würde bewahren, das er noch besaß, sodass er entgegnete: „Das werde ich keinem hinterhältigem Mörder wie dir verraten!“, was zur Folge hatte, dass die Gestalt ihm die Klinge noch stärker an die Kehle presste, sodass sich ein roter Streifen an Rafah’s Hals auftat. Die Gestalt grinste und ließ ihre Gedanken kurz schweifen, wobei sie das dann doch sehr anekelte. „Ich an deiner Stelle würde sprechen, wenn dir deine Männlichkeit etwas Wert ist…“ gab die Gestalt zurück, man konnte heraushören, dass sie grinste. Adnan schluckte, ehe er leise antwortete: „…den Briten…“, „Na also. Geht doch.“ Meinte die Gestalt ironisch und fügte dann hinzu: „Und ich nehme an, dass du damit recht gut verdienst?“ Rafah nickte eingeschüchtert. ‚Einfach erbärmlich…’ dachte die Gestalt bei sich, während sie sein vor Angst verzerrtes Gesicht musterte. ‚Und stinken tut er auch noch…’ Alle schwiegen, es waren nun auch noch die anderen Menschen dazu gestoßen, größtenteils aus Neugier. Schließlich brach die Gestalt das Schweigen: „Nun, erlaube mir, dass ich die Welt von deinem widerwärtigen Gestank befreie.“ Ein kollektives Aufschreien war zu vernehmen, welches von der Menge kam, dann ein gurgelndes Geräusch und dann Stille. Die Gestalt war verschwunden, und Rafah der Mächtige lag mit aufgeschlitzter Kehle und weit aufgerissenen Augen auf dem Dach seiner Sänfte.
Plötzlich brach ein ungeheurer Tumult los, aber die Gestalt blieb spurlos verschwunden.
Das Einzige, was ewig besteht, ist das Gesetz der Vergänlichkeit.
RE: Assassin's Creed: Black Angel
in Geschichten 28.05.2011 10:33von ninja-girl • master of time | 650 Beiträge
naja, also ic werd i-wie noch mal den namen von adnan ändern...vorschläge? (sollte arabisch sein, alles außer mohammed)
Fortsetzung kapitel 1:
Sonnenstrahlen vielen durch das offene Fenster des kleinen Gastzimmers. Gegenüber des Fensters stand auf einem kleinen Schrank eine Schüssel gefüllt mit Wasser, ein Stück Seife und es lag noch ein Handtuch dabei. In der linken Ecke des Zimmers stand ein Stuhl mit Schreibtisch, über dem ungeordnet schwarze Kleider hingen, und ein Gürtel aus Hartledersegmenten mit jeder Menge kleiner Fächer und Taschen lag auf dem Tisch, zwischen vielen kleinen Messern und zwei Dolchen.
Ein kurzes, dünnes Schwert lehnte an der Tischplatte und daneben standen Stiefel und Armschützer aus Hartleder. In der anderen Ecke neben dem Fenster stand ein Bett, worauf seelenruhig ein etwa achtzehn Jahre altes Mädchen schlief. Erst, als es an die Zimmertür pochte, wälzte es sich einmal auf die andere Seite und brummte etwas Unverständliches.
„Gnädiges Fräulein?“ kam es von der anderen Seite der Tür her, und wieder klopfte es. Das Mädchen schlug die Augen leicht auf und blinzelte, da es direkt in die hellen Flecken, die die Sonnenstrahlen auf den Boden zeichneten, blickte. Es gähnte herzhaft und streckte seine Arme, ehe es an der Tür ein drittes Mal klopfte. Das Mädchen setzte sich aufrecht hin und brummte ein müdes „Herein“.
Die hölzerne Tür öffnete sich und herein trat eine junge Frau, die im Gegensatz zu dem Mädchen genau dem orientalischem Klischee entsprach: gebräunte Haut, schwarze, lange Haare, braune Augen und volle Lippen. Sie sah sehr schön aus, trotz der etwas schmutzigen Kleidung. Das Mädchen hingegen war sehr hellhäutig, fast schon blass, hatte etwas schmalere Lippen, welliges nussbraunes Haar und moosgrüne Augen. Alles in allem sah es recht europäisch aus, wenn auch nicht gerade hässlich.
Die Frau brachte ein Tablett mit einem Becher Milch und einigen exotischen Früchten herein. „Ihr habt schon die Hälfte des Tages verschlafen, da dachte ich, ich hebe Euch noch etwas vom Frühstück auf.“ Sagte sie und stellte das Tablett neben das Bett. Das Mädchen rieb sich die Augen, ehe es das Tablett realisierte und sich bedankte. „Ich werde heute wieder abreisen, werte Dame. Am besten gleich nach dem ich gegessen hab’. Ich würde Sie bitten, mein Pferd bereit zu machen.“ Sprach das Mädchen dann, die Frau nickte und verschwand. Das Mädchen nahm zuerst den Becher Milch, trank einen kräftigen Schluck davon und griff dann das erst beste Stück Obst, was es in die Finger bekam und biss hinein. Es war ein äußerst reifes und süßes Stück Birne gewesen. Als es fertig war mit frühstücken, stand das Mädchen auf und lief zum Waschschrank. In der silbernen Wasserschüssel betrachtete es sein Spiegelbild. Die Haare waren recht zerzaust und lagen kreuz und quer und unter den Augen des Mädchens lagen tiefere Ringe als sonst. Dann fuhr es mit der einen Hand zum Hals und betastete den dämonenförmigen Anhänger, der an einem schwarzen Halsband eng am Hals lag.
Ein grimmiges Lächeln huschte über die schmalen Lippen des Mädchens, es hätte gestern Nacht nicht so lange herumtrödeln sollen, selbst der kleine Dämon wirkte müde.
Nach dem sich das Mädchen gewaschen, ein wenig geschminkt, und seine Haare zurecht gemacht hatte, zog es sich an. Zum Schluss brachte es die ganzen Waffen unter, die Messer und Dolche in den Taschen am Ledergürtel, der um die Taille geschlungen war, und das Schwert in eine Schlaufe am Gürtel, sodass alles griffbereit war. Dann legte das Mädchen die Armschützer an und fädelte seine kleinen Finger durch den ring, der den Klingenmechanismus aktivierte. Zu guter letzt warf es sich den Umhang über, damit ihre weibliche Gestalt nicht so auffiel, denn ein bis an die Zähne bewaffnetes Mädchen war zu dieser Zeit recht auffällig. Das Mädchen schaute sich noch einmal um, ob es auch nichts vergessen hatte, nahm das Tablett und ging zur Tür hinaus, lief den schmalen Gang entlang, bis es an eine Treppe kam, lief diese auch hinunter und kam ihn ein geräumiges Foyer, von dem aus sternenförmig Gänge und Treppen verliefen. Das Mädchen ging zum Tresen, legte einen kleinen Geldbeutel hin und schritt durch die offene Tür nach draußen, wo bereits ein gesattelter Schimmel bereit stand. Das Mädchen zog seine Kapuze tief ins Gesicht, schaute sich nach allen Richtungen um und bestieg dann ihr Pferd.
Zum Glück hatte die Sonne ihren höchsten Stand schon überschritten, sodass es unter den schwarzen Schichten Kleidung erträglich war, durch die Straßen von Damaskus zu reiten.
Sie bogen nach einer Weile von der Hauptstraße in eine Nebenstraße ein, die schön schattig und kühl war. Das Pferd wurde vor einem kleinen, unauffälligen Häuschen angehalten und das Mädchen saß ab. Der Eingang war von leichtem Stoff verhangen, und Windspiele klingelten sanft, als der Wind an ihnen vorbei strich. Es war das Assassinenbüro, oder zumindest die kleinere Filiale des größeren hier in Damaskus.
Als der Mann in dem einzelnen Raum das Mädchen erkannte, winkte er es schnell herein. Als es vor ihm stand, begann er leise zu sprechen: „Wenn du immer Wurzeln schlägst, bevor du rein kommst, ist das recht auffällig, findest du nicht, Salome?“. Das Mädchen schlug grinsend die Kapuze zurück und antwortete halb spottend: „Wer soll das hier schon sehen?“ Der Mann verleierte die Augen und fuhr dann fort: „Hast du die Informationen?“, nun wurde Salome, das Mädchen wieder ernst: „Es war Adnan, die ganze Zeit über. Er hat die Gifte an die britischen Templer verkauft. Und es hängen da noch eine ganze Menge mehr „Händler“ mit drin.“
„Was ist mit Adnan? Wo versteckt er sich jetzt?“ fragte der Mann weiter, und erschrak leicht, als Salome’s Grinsen wieder auftauchte. „Tja…der kann jetzt Maulwürfe und Würmer massakrieren…“ antwortete Salome schelmisch, der Mann seufzte und blieb ernst. „Es war nicht dein Auftrag, ihn zu töten.“ Entgegnete er und tadelte sie mit seinem Blick. Das Grinsen wich aus ihrem Gesicht, nun war ihr Blick recht düster. „Ich habe in der Woche, in der ich bei ihm arbeiten musste gesehen, wie er Kinder misshandelt, Männer ohne Grund gefoltert und Frauen vergewaltigt hat. Einmal war ich sogar fast dran.“ Gab sie zurück, „Da schien es mir sehr angebracht, die Welt von einem weiteren Stinkbeutel wie ihm zu befreien und wenigstens einige Menschen vor so etwas bewahren zu können. Immerhin habe ich ihm seine Männlichkeit gelassen“
Wieder seufzte der Mann und rieb sich die Stirn. „Du bist doch noch nicht mal Assassine…“ tadelte er sie, woraufhin sie, nun wieder grinsend entgegnete: „Aber bald.“ Der Mann startete einen letzten Versuch, Salome zu tadeln: „Du nimmst den Anderen die Arbeit weg.“ „-Um so schneller können sie andere Aufträge ausführen.“ Schoss Salome unbeeindruckt zurück, „Jedenfalls wollte ich Euch darum bitten, einen Falken nach Masyaf zu schicken, ich komme spätestens Morgen früh an.“ Sagte sie, und der Mann notierte es sich. „Noch was?“ fragte er beiläufig, Salome überlegte kurz, ehe sie antwortete: „Nö, eigentlich nicht.“, der mann nickte und sagte dann: „Gut, ich schicke einen Vogel los. Und geh das nächste Mal ins Hauptbüro von Damaskus!“ Salome, die sich zum gehen gewandt hatte, drehte ihren Kopf noch einmal in seine Richtung und entgegnete: „Da müsste ich ja durch die halbe Stadt reiten…“. Schließlich trat sie aus dem Raum hinaus auf die schattige Straße, auf der ihr Pferd geduldig wartete. Salome stieg auf und ritt gemächlich in Richtung Stadttor.
Letztendlich brauchte Salome fünf Tage, um in Masyaf einzutreffen, da sie sich doch ganz spontan dazu entschieden hatte, nur in der kühlen Nacht zu Reiten und am Tage irgendwo zu ruhen. Mitunter auch deswegen, weil sie in der Nacht einfach weniger schwitzte, und so ihre Klamotten nicht ganz so sehr stanken. Denn das hasste sie fast am meisten, wenn sie auf Reisen ging: Der Gestank. Klar, einem Mann hätte das nicht so viel ausgemacht, und ihr dürfte es eigentlich auch nicht viel ausmachen, aber wenn sie sich schon jeden morgen nur das Nötigste waschen konnte, war es so besser. Den Ärger des Meisters und den Spott der anderen nahm sie dafür sehr gern in Kauf, denn wenigstens war so die Wahrscheinlichkeit geringer, von Läusen oder ähnlichem Getier befallen zu werden. Als aber am vierten Tag ein Ordensbruder auf sie traf, blieb für so etwas keine Zeit mehr, denn er war eines höheren Ranges und schleifte sie förmlich mit. Es war Altair, ein junger Assassine, der drei Jahre älter war als Salome und im letzten Jahr ein richtiger Assasssine wurde. Salome hingegen war noch Novizin, was sie manchmal ganz schön wurmte, besonders, da Altair einer ihrer ärgsten Rivalen war. Allerdings auch ihr bester Freund, und so hatte sie Glück im Unglück gehabt, dass ausgerechnet er sie gefunden hatte. „Und? Hast wohl wieder zu viel Zeit mit deiner ‚morgendlichen Hygiene’ verbracht, was?“ spottete er nach einer Weile. Salome schaute ihn böse an und erwiderte kalt: „Immerhin sträubt sich mein Pferd nicht davor, mich zu tragen, da es keine Läuse befürchten muss.“, woraufhin Altair erst einmal nichts sagte. So war es Salome am liebsten. Schweigend daher reiten, und das nicht allzu schnell. In eigene Welten versinken…
„Der Meister ist ganz schön sauer, dass du dich so verspätest.“ Meinte Altair und holte Salome wieder auf den Boden der Realität zurück. Sie zuckte als Antwort mit den Schultern, denn Ärger war sie gewohnt, wenn sie nach Hause kam. Eine Moralpredigt, eine Ohrfeige, ein Lob für die geglückte Mission. So in etwa lief es immer ab. Reine Routine, seit sie zwölf Jahre alt war.
Sie rasteten noch eine Nacht unter freiem Himmel, ehe sie am Mittag des fünften Tages endlich in Masyaf eintrafen.
Es herrschte geschäftiges Treiben auf den Straßen. Salome war froh, endlich wieder im Dorf zu sein, denn bald würde sie die steifen Muskeln bei einem Bad entspannen können und andere Sachen anziehen. Aber zuerst musste sie zum Meister, Bericht erstatten. Und das in verschwitzten und staubigen Klamotten. Sie ritten als erstes zum Stall, um die Pferde abzuliefern und dann liefen beide zur Hauptfestung von Masyaf und traten durch den offenen Torbogen in den Innenhof.
Das Einzige, was ewig besteht, ist das Gesetz der Vergänlichkeit.
RE: Assassin's Creed: Black Angel
in Geschichten 28.05.2011 12:38von Yoru Tenshy • | 1.379 Beiträge
RE: Assassin's Creed: Black Angel
in Geschichten 29.05.2011 13:37von ninja-girl • master of time | 650 Beiträge
RE: Assassin's Creed: Black Angel
in Geschichten 29.05.2011 13:44von Yoru Tenshy • | 1.379 Beiträge
RE: Assassin's Creed: Black Angel
in Geschichten 29.05.2011 13:57von ninja-girl • master of time | 650 Beiträge
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